ARGE Kulturgelände Nonntal
Mühlbacherhofweg 5, 5020 Salzburg
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Maultrommeln der Taiga und der Alpen
sprechen eine gemeinsame Sprache, die Obertonreihe. Diese unscheinbaren Instrumente faszinieren durch ihr klangliches Spektrum und den Ausdrucksreichtum für melodisches und rhythmisches Spiel – die Maultrommel: ein archaischer Synthesizer.
Seit gut 3000 Jahren drücken die Yakuten, ein ost-sibirischer Volksstamm, ihre Gefühle mit ihrer Maultrommel, der Chomus, aus. In der stalinistischen Ära verboten, hat das Maultrommelspiel in Yakutien in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance erlebt. Eine zentrale Figur war und ist dabei
Ivan Alexejev. Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass heute wieder die Hälfte der Bevölkerung aktiv die Chomus spielt. Chomus-Meister werden wieder als weise Menschen geachtet, die eine besondere Beziehung zur Geisterwelt des Schamanismus haben. Spiridon Shishigin ist einer jener Meister, die sich stark mit dem heilenden Aspekt des Maultrommelspiels auseinandersetzen. Beide Virtuosen bereisen seit Jahren als Botschafter der yakutischen Maultrommelkultur zahlreiche Länder und spielen in Konzerten Lieder und Improvisationen, die in der schamanistischen Tradition und der Natur Sibiriens wurzeln.
Auch in Österreich hat die Maultrommel eine lange Tradition, die in den letzten Jahren wieder kräftige Lebenszeichen von sich gibt. Molln/OÖ stellt dabei ein Zentrum der Maultrommelkultur dar. Heute werden dort wieder handgefertigte Maultrommeln höchster Qualität erzeugt und regelmäßig Festivals veranstaltet.
Polyphonix (Marie Therese Lutz, Hubert Lentsch, Peter Schleich, Michael Traugott) nennt sich eine junge österreichische Formation, die traditionelle und experimentelle Spielweisen verbindet. Mollner Maultrommeln, als Solo- und Rhythmusinstrument eingesetzt, verschmelzen mit Perkussion, Digeridoo und Obertongesang zu einem neuartigen Klangerlebnis.

.info: go.schmuck@artbeat.at
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